Freundeskreistreffen 2018

Wenn sich CVJM-Freunde treffen

 

Das Haus der Kirche im mecklenburgischen Güstrow hat sich für die Jahrestreffen des Freundeskreises des CVM-Landesverbandes Brückenschlag inzwischen zum sechsten Mal als vorzüglicher Austragungsort bewährt. Im 18. Begegnungsjahr waren es insgesamt 18 Freunde des CVJM, die sich hier zu einem gehaltvollen, anregenden und von einer guten Gemeinschaft geprägten Wochenende Anfang November getroffen haben.

Bevor es mit dem Hauptreferenten der Tagung, Albrecht Kaul, zur Sache ging, gab Roland Heuer, Vorsitzender des CVJM-Landesverbandes, am Freitagabend einen Überblick über den Stand der Arbeit. Nach dem Ausscheiden des bisherigen Landessekretärs Friedemann Kretzer und der noch nicht erfolgten Nachfolgeregelung in diesem Amt ist der ehrenamtliche Vorstand gefordert, die Arbeit am Laufen zu halten. Und das tut er mit großem Engagement. Viel Kraft setzt er derzeit in die konzeptionellen Überlegungen zum Einsatz des zukünftigen Landessekretärs bzw. der zukünftigen Landessekretärin, in dessen bzw. in deren Mittelpunkt nicht in erster Linie die institutionelle Arbeit stehen soll, sondern inhaltliche Schwerpunktsetzungen, damit es in dem riesigen Gebiet des Landesverbandes zwischen Nordseeküste und polnischer Grenze nicht zu einer Verzettelung und Vergeudung der Kräfte kommt. Wenn dann auch noch ein Weg gefunden wird, wie die Arbeitsstelle finanziell abgesichert werden kann, dann – ja dann kann es losgehen mit der Umsetzung dieses Konzeptes.

 

Im CVJM ist es üblich, einem fachkundigen Referenten, den man von außen für eine Tagung hat gewinnen können, möglichst viele Programmpunkte aufzuladen, damit man auch etwas von ihm hat. So war das auch hier. Am Samstagvormittag gestaltete Albrecht Kaul, früher stellvertretender Generalsekretär des CVJM-Gesamtverbandes, die Bibelarbeit über Offenbarung 2,12-17. Es schloss sich ein intensives und lebendiges Gespräch an.

Am Nachmittag berichtete Albrecht Kaul, der auch China-Beauftragter des deutschen CVJM ist und der bisher 19 Mal im Reich der Mitte war, über seine China-Erfahrungen, insbesondere über die Kirchen und die CVJM-Arbeit in diesem Land, von dem niemand weiß, wie viele Menschen dort eigentlich genau leben – 1,3 Mrd., 1,4 Mrd.? Seit viele Christen die Kulturrevolution überlebt haben (die meisten haben sie nicht überlebt), erleben die Kirchen ein rasantes Wachstum und mit ihnen auch die CVJM. Der Hunger nach Gottes Wort scheint ungestillt. Es sollen inzwischen über 100 Mio. Chinesen sein, die sich haben taufen lassen. Angesichts der nur endlich zur Verfügung stehenden Zeit musste sich Albrecht Kaul bei diesem schier unerschöpflichen Thema begrenzen, um auch bei den  vielen Fragen Rede und Antwort stehen zu können. Wer neugierig geworden ist, kann sich in seinem neusten Buch „Mitten im Reich der Mitte“ (Verlag Concepcion Seidel) ausführlich berichten lassen.

Am Sonntagvormittag war Albrecht Kaul wieder dran. In der nahezu voll besetzten Winterkirche des Güstrower Domes predigte er unter dem andächtigen Antlitz von Ernst Barlachs Schwebendem über Hiob 14,1-6. Der Gottesdienst war gemeinsam von der Domgemeinde und Teilnehmern des Freundeskreises gestaltet worden.

 

Die Freundeskreistreffen des CVJM Brückenschlag haben es immer in sich. Dieses Treffen war dank des Einsatzes von Albrecht Kaul ein ganz besonderes. Danke, Albrecht!

Eine Veränderung gab es in der Leitung des Kreises. Nachdem diese seit vielen Jahren von Erika Dau-Schmidt, Fritz Krämer und Jutta Westendorf wahrgenommen wurde, haben die beiden Erstgenannten den Wunsch geäußert, aus gesundheitlichen Gründen von dieser Aufgaben entbunden zu werden. Zukünftig werden daher neben Jutta Westendorf Ulrike Dawin und Christian Feilcke den Kreis leiten. Christian gab mit einem selbst getexteten und vertonten Lied zur Reformationsfeier seinen Einstand in diesem Kreis und überzeugte mit seinem Liedvortrag aus dem Stand.

Neben Erika Dau-Schmidt und Fritz Krämer, die sich zwar nicht aus dem Freundeskreis, aber aus dessen Leitung verabschiedet haben, hat auch Friedemann Kretzer seinen Ausstand gegeben. Da er nach seinem Ausscheiden aus dem Dienst des Landessekretärs mit seiner Frau Annegret seinen Wohnsitz von Bordesholm nach Ostfriesland verlegt hat, steht auch er nicht mehr für Leitungsaufgaben im Freundeskreis zur Verfügung. Der Freundeskreis dankte allen Ausscheidenden herzlich für ihr liebevolles Engagement in den zurückliegenden Jahren und schaut trotz dieser Zäsur erwartungsvoll in das nächste Jahr, in dem er sich vom 16. – 18. August 2019 wieder im Haus der Kirche in Güstrow treffen wird und sich auf weitere CVJM-Freunde aus dem Norden freut.

 

Jürgen Wehrs